Jetzt habe ich sie ja schon eine Weile, meine kleine Mavic. Und da dachte ich, es wäre jetzt schonmal an der Zeit diesen Test hier zu schreiben und zu veröffentlichen, um andere bei der vielleicht manchmal schweren Kaufentscheidung zu unterstützen
Was ist denn jetzt eigentlich in dieser Packung drin?
Wenn die Drohne dann mal angekommen ist, kann es ja mit dem Aufpacken losgehen…Wenn man es dann geschafft hat die Verpackung zu öffnen, sieht man erstmal eine sehr aufgeräumte Innenverpackung. Auf den ersten Blick sieht man eigentlich nur die Drohne und den Flightcontroller. Der Rest ist in den weißen Kartons verpackt (also Akku, Ladegerät für Akku und Flightcontroller, die Rotoren, ein paar Ersatzrotoren (falls es mal zu einem Absturz kommt oder wie bei mir ein etwas schneller Kontakt mit einer Fliege (für die Fliege endete das auch mit 75,4 km/h tötlich, Flecken habe ich immer noch auf dem Rotor) und ein USB C Verbindungskabel für die Verbindung zum Computer). Also, komplett im Set enthalten ist damit nur Drohne, ein Akku, Ladegerät, Rotoren, Ersatzroteren und USB-Kabel. Klingt jetzt nicht gerade viel für den Preis, reicht aber vollkommen für die ersten Flugversuche, später würde ich dann noch den Kauf eines zweiten Akkus empfehlen, da die Flugzeit zwar lange, aber doch irgendwie nicht lange genug ist, dazu aber später mehr.
Der Aufbau der Drohne
Der Aufbau, der gestaltet sich sehr leicht, da die Drohne ja fast schon komplett montiert ist. Das Einzige was noch erledigt werden muss vor dem ersten Take Off, ist das Montieren des Rotors, wo ich als Hinweis anmerke, dass nicht jeder Rotor für jeden Motor gedacht ist, da es links und rechts rotierende Rotoren gibt. Daher sollte darauf geachtet werden, dass auf die Motoren mit dem weißen Kreis die Rotoren mit der weißen Markierung gehören und das auf die unmarkierten Motoren die Rotoren ohne Markierung gehören, sonst kann es sein, dass die Drohne nicht abhebt oder sogar abstürzt, was man ja wirklich vermeiden will. Des Weiteren muss nur noch der Akku aufgeladen und oben in die Drohne gesteckt werden.
Der erste Flug
Preflightcheck
Was muss man bei der Drohne denn vor dem ersten Flug bzw. vor jedem Flug machen? Naja, einfach gesagt den sogenannten Preflightcheck, die Vorflugkontrolle. Diese wird ja eigentlich nur von Piloten großer Maschinen durchgeführt, sollte bei Drohnen aber zur Sicherheit auch gemacht werden. Aber der Check bei einer Drohne gestaltet sich natürlich viel einfacher, als bei einer kleinen Boing 747 :-).Eigentlich besteht der Check, der vor jedem Flug gemacht werden sollte aus folgenden Schritten:
- Checken der DFS-Drohnenapp zur Kontrolle des Luftraumes und der Flugverbotszonen
- Drohne vollständig ausgeklappt (auch die Rotoren)
- Check des Akkus, ob genug Strom für den Flug da ist (wir fliegen ja jetzt schon nicht mit Sprit, aber so ein leerer Akku ist auch nicht gerade förderlich beim Fliegen (kein Strom endet ja normalerweise mit einem Absturz)
- Sichtkontrolle des Fluggeräts auf Beschädigungen, die vielleicht beim Flug zu Problemen werden könnten, wie z.B. Risse in den Rotoren.
- Sichtkontrolle des Luftraums auf Gefahrpunkte wie Bäume, Vögel etc.
- Absichern der Startzone und bei der Landung des Landebereichs
- Überprüfen, ob der Schalter für die Flugmodi rechts an der Seite auf P für Positioning steht, denn dann sind alle Sensoren aktiv und die Drohne nicht auf 3,6 km/h Geschwindigkeit gedrosselt.
Das Starten der Mavic
So, jetzt wo wir die 7 Punkte oben abgearbeitet haben, wollen wir nun auch endlich abheben. Aber wie bekomme ich dieses Monster von Drohne denn nun in die Luft? Eigentlich ist es ja echt einfach, Drohne ausklappen, Handy in die Fernsteuerung stecken und los gehts. Gut, so einfach ist es jetzt doch nicht, weil die startet doch nicht von selbst, oder? Doch, sie kann und daher gibt es zwei Wege, wie man die Drohne starten und landen kann, mit Automatik oder nach alter Flugkunst halt komplett von Hand mit den Steuerknüppeln in der Hand.
Der erste Weg: Take Off mit Hilfe
Dieser Weg ist besser für totale Anfänger geeignet, da die Drohne den doch sehr kritischen Take Off komplett alleine übernimmt. Ein Tippen auf das Symbol zum Start, danach noch ein bestätigendes Wischen und dann steigt die Drohne vollautomatisch auf einen Meter Höhe. Diese hält sie automatisch und wartet auf weitere Steuerbefehle. Das ist also echt wirklich einfach und für jeden durchaus machbar.
Der zweite Weg: Take Off fast ohne Hilfe
Ok, wirklich ohne Hilfe ist diese Art des Startens ja auch nicht, da die Drohne ja immer ihr automatisches Antikollisionssystem aktiv hat, was wirklich sehr zuverlässig vor Kollisionen schützt (ich habe es echt zu schätzen gelernt, da es die Drohne auch schon das ein oder andere Mal vor einem nicht ganz so gesund endenden Rendezvous mit einem Baum bewahrt hat). Wer jetzt übrigens denkt, ich kann einfach den Knüppel hochziehen und das Ding fängt schon an zu fliegen, liegt leider falsch, denn solange die Rotoren nicht gestartet wurden, bewegt sich da nichts! Starten lässt sich der Motor durch ein „kicken“ der Steuerknüppel nach unten zur Mitte hin. Dann beginnen die Rotoren langsam damit, sich zu drehen und man kann durch langsames Hochziehen des linken Steuerknüppels die Drohne auf die gewünschte Höhe bringen. Also jetzt auch kein wirkliches Hexenwerk.
Das erste Mal fliegen
Jetzt haben wir es ja geschafft, die Drohne ist endlich in der Luft, doch was nun? Wenn man sich noch nicht mit der Steuerung der Drohne bekannt gemacht hat, wäre es jetzt ein echt guter Zeitpunkt.
Wie kann ich das Ding Steuern:
Die Fernsteuerung der DJI Mavic 2 Pro besitzt viele verschiedene Steuerelemente, die aber für das Fliegen erstmal nicht von Relevanz sind, uns interessieren jetzt nur die zwei großen Steuerungsknüppel, mit denen man die Drohne steuert.
Steuerknüppel Links:
Dieser Steuerknüppel ist normalerweise (wenn nicht anders eingestellt) mit den Funktionen hoch (nach oben bewegen), runter (nach unten ziehen), nach links drehen (nach links ziehen) und nach rechts drehen (nach rechts ziehen) belegt. Diese lassen sich aber auch in den Einstellungen ändern.
Steuerknüppel Rechts:
Dieser Steuerknüppel ist normalerweise (wenn nicht anders eingestellt) mit den Funktionen links (nach links bewegen), rechts (nach rechts bewegen), vorwärts (nach vorne bewegen) und rückwärts (nach hinten ziehen) belegt.
Ein paar Flugübungen für den Anfang:
Bevor man mit der Drohne richtig los legt, sollte man sich erstmal mit ihren Flugeigenschaften vertraut machen. Dazu gibt es für den Anfang ein paar Übungen.
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Hin und zurück: Einfach die Drohne nach vorne (also von sich weg) fliegen lassen. Danach wieder zurückfliegen. Diese Bewegung wird durch das nach vorne bzw. nach hinten bewegen des rechten Steuerknüppel ausgeführt.
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Das Rechteck: Folgende Abfolge der Bewegungen: Vorwärtsflug, Links, Rückwärts, Rechts. Diese Bewegungen werden alle mit dem rechten Steuerknüppel initiiert.
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Das Rechteck mit Drehung: Die Idee; ein Rechteck fliegen, aber so, dass die Drohne dabei immer in Flugrichtung schaut. Dazu einfach die Drohne mit dem linken Steuerknüppel in die gewünschte Flugrichtung drehen (Bewegung nach links bzw. rechts).
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Die Acht: Eine Acht fliegen. Dazu einfach während des Vorwärtsfluges die Drehung einleiten. Dadurch fliegt die Drohne automatisch eine Kurve.
Das Landen:
So, jetzt sind wir ja schon ein wenig umher geflogen und jetzt wollen wir das Ding auch wieder auf den Boden bringen, denn irgendwann ist halt auch der Akku leer. Dazu gibt es wieder zwei Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Landung mit Automatik
Diese Art der Landung ist sehr einfach. Man muss nur auf der Fernbedienung den Knopf mit dem ‚H‘ Symbol gedrückt halten. Die Drohne kehrt dann automatisch zu ihrem Startpunkt zurück und landet dort. Alternativ kann man auch auf das Landesymbol auf dem Handy drücken, die Drohne landet dann dort, wo sie gerade ist.
Möglichkeit 2: Landung von Hand
Diese Möglichkeit ist etwas schwieriger als die erste Möglichkeit, aber auch nicht sonderlich schwer. Einfach die Drohne über dem gewünschten Landepunkt in Position bringen und denn Sinkflug einleiten. Einfach so lange Sinken, bis die Landeautomatik das letzte Stück übernimmt. Nach erfolgreicher Landung werden dann die Motoren ausgeschaltet und die Drohne kann sicher aufgehoben werden.
Die Bildqualität
Ein Hauptmerkmal der neuen Mavic 2 Pro ist ja ihre Kamera vom Traditionshersteller Hasselblad. Aber ist die Kamera denn so gut wie versprochen, oder zahlt man nur für den Namen?
Die technischen Daten der Kamera
- Sensor: 1“ CMOS; Tatsächliche Pixel: 20 Millionen
- Objektiv: Sichtfeld: 77°; 35mm Format Äquivalent: 28mm; Blende: f/2.8-f/11; Aufnahmebereich: 1 m bis Unendlich
- ISO-Bereich: Video: 100-6400; Foto: 100-3200 (Auto) bzw. 100-12800 (Manuell)
- Belichtungszeit: Elektronischer Verschluss: 8 – 1/8000 s
- Bildgröße: 5472×3649 Pixel
- Für die kompletten Daten siehe DJI Website
Testaufnahmen
Wenn man den direkten Vergleich zur Mavic 2 Zoom hat, merkt man doch, dass die Kamera allein durch ihren größeren Sensor und die 10 Bit Farbtiefe punkten kann. Auch sonst ist die Qualität der Kamera mehr als zufriedenstellend. Als Beispielaufnahmen hier ein paar (heruntergerechnete) Aufnahmen aus früheren Posts (einfach nach unten scrollen…)
Flugverhalten
Zum Flugverhalten der Mavic muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Es ist einfach nahezu perfekt! Die Drohne spricht auf Steuerbefehle sofort an, lässt sich meiner Meinung nach sehr gut manövrieren und die automatischen Hilfssysteme wie das APAS sind sehr hilfreich, da sie sehr zuverlässig einen Crash vermeiden.
Fazit
Eigentlich könnte ich jetzt noch länger so weiterschreiben, aber irgendwann wird der Post halt zu lang, daher jetzt mein Fazit:
Die Drohne DJI Mavic 2 Pro eignet sich besonders gut für Anfänger aufgrund ihrer guten Schutzsysteme. Aber auch Profis kommen mit der Drohne voll auf ihre Kosten, aufgrund der Atemberaubenden Kameraqualität.
Disclaimer: Die Drohne und das hier vorgestellte Zubehör wurden mir NICHT von DJI zum Test überlassen. Ich habe alle hier vorgestellten Geräte selbst gekauft und kann daher objektiv berichten